Kardiale Risiko-Früherkennung durch autonome Funktionsdiagnostik
Als Ganzheit verfügt der Mensch mit seinem Körper im Zusammenspiel mit Gehirn und Geist über ein perfekt ausgeklügeltes System, das ein Leben lang über unser Wohlergehen wacht und uns in jeder Sekunde unseres Lebens auf die jeweilige Situation einregelt. Nur einen begrenzten Teil der Vorgänge nehmen wir davon aber bewusst wahr. Vieles geschieht vollkommen automatisch ohne unser bewusstes Zutun, außerhalb unserer Wahrnehmung.
Ob wir uns sportlich betätigen, einen schweren Last schleppen müssen, oder großer Hitze oder Kälte ausgesetzt sind, wir beim Anblick eines knurrenden Hundes erschrecken, oder wir auf ein zu lösendes Problem konzentrieren müssen – immer reagiert der ganz Körper mit. Jeder weiß aus eigener Erfahrung, dass dann der Puls spürbar zu klopfen, mitunter sogar zu „rasen“ scheint. Dies ist eine ganz normale „Anpassungsreaktion“ und Zeichen von Vitalität. Einschränkungen in der individuellen Leistungsfähigkeit ergeben sich erst dann, wenn der Organismus nicht mehr „flexibel“ auf äußere oder inneren Belastungen (sprich: „Stress“) angepasst werden kann, und unsere Puls immer nur in der selben Frequenz (Schläge pro Minute) schlägt. (Wenn er z.B beim Treppensteigen nicht schneller wird, oder in entspannten Situationen unaufhaltsam weiter rast, dann stimmt etwas nicht mehr).
Auch wenn körperliche Veränderungen (hervorgerufen z.B. durch einseitige Ernährung, fehlende Nährstoffversorgung) und emotionale Belastungen (Kummer, Sorgen, Ängste) anscheinend erst einmal keine Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben, können sie bereits erste Anzeichen einer sich veränderten Balance und beginnenden Einbußen der Vitalität, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude sein. Die meist fehlenden oder unklaren Vorstellungen von diesen inneren Abläufen erschweren es, Unregelmäßigkeiten frühzeitig zu erkennen. Das fehlende Bewusstsein und die meist nur schwach ausgeprägten Kenntnisse über diese Vorgänge können somit zu einer trügerischen Sicherheit führen.
Um die bestehende Vitalität, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude zu erhalten bzw. wieder herzustellen bedarf es einer Ausgewogenheit zwischen Anspannung und Entspannung (Body-Mind-Balance), die es gilt im Alltag aufrecht zu erhalten. Diese Ausgewogenheit kommt zustande, wenn wir uns genügend bewegen, ausgewogen ernähren (dem Körper alle erforderlichen Nähr-und Vital-Stoffe geben) und über ein gut funktionierendes Stress-Verarbeitungssystem verfügen.
Mit Hilfe unseres Messverfahrens, lassen sich über diesen unbewussten Bereich im Körper Aussagen treffen. Mit ihnen lässt sich zeigen, wie der Körper physische und psychische Belastungen bewältigt. Sie spiegeln die Auswirkungen im Körper wider.
Der Sinn dieser Messverfahren liegt darin, dass wir im ersten Schritt festzustellen wie es aktuell um unsere Vitalität und Leistungsfähigkeit steht. Im zweiten Schritt verfügen wir hiermit über ein zuverlässiges Messinstrument („Gesundheits-Navi“) das uns den Weg zeigt, den wir durch verschiedene Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung unserer Leistungsfähigkeit beschreiten.
Ermöglicht wird dies über die Analyse unseres Pulsschlages, die es mit speziellen Algorithmen ermöglicht Einblicke über die unbewussten Abläufe und Regulations-Funktionen im Körper zu erhalten. Sie beschreibt die Anpassungsfähigkeit des Organismus, auf unterschiedliche Belastungen und Anforderungen zu reagieren. Die Dynamik des Pulsschlages – von einer gleichmäßigen und schnellen bis zu einer langsamen und unregelmäßigem Schlagfolge ist ein Hinweis, wie vital und ausgeglichen unser Körper und unsere Psyche sind.
Anhand dieser Dynamik und der Veränderlichkeit des Pulsschlages lässt sich bestimmen, wie gut die Abläufe im Körper funktionieren, und wie es um die zur Verfügung stehende Energie bestellt ist.
Menschen die körperlich aktiv, ihren Körper mit den erforderlichen Vitalstoffen versorgen und seelisch ausgeglichen sind, verfügen über das Gleichgewicht von Aktivität und Passivität sowie von Anspannung und Entspannung.
Unausgeglichene Werte kann man bei all jenen erwarten, die eher einen ungesunden Lebensstil führen, wenig Bewegung haben und keinen Ausgleich zum Stress herstellen.
Bei leistungsfähigen (anpassungsfähigen) Menschen arbeitet der Organismus wie ein High-Tech-Instrument mit doppelter Funktion: Während das Gehirn supersensibel und ununterbrochen äußere und innere Signale registriert, reagiert der Organismus gleichzeitig und unmittelbar auf die vom Gehrin erfassten Signale mit fein abgestimmten Veränderungen („Variationen“ oder „Dynamik“) der Pulsschlagfolge. Diese Dynamik beschreibt also die Fähigkeit des Regulations-Systems den zeitlichen Abstand von einem Pulsschlag zum nächsten laufend (belastungsabhängig) zu verändern und sich so flexibel und schnell den ständig wechselnden Herausforderungen anzupassen. Damit ist sie ein Maß für die allgemeine Anpassungsfähigkeit („Globalfitness“) eines Organismus an innere und äußere Reize.
Vergleichbar ist diese Fähigkeit variabel und dynamisch zu reagieren mit der Leistungsfähig-keit eines Autos mit vielen „Gängen“. Je nach Verkehrssituation (Beschleunigen bei einem Überholmanöver, Abbremsen in einer gefährlichen Kurve oder wenn sich der Abstand zum Vordermann verringert) kann das Auto durch Tritt auf das Gas- bzw. Bremspedal beschleunigt oder verlangsamt werden. Wie gut so etwas gelingt, hängt nicht zuletzt von der Zahl der zur Verfügung stehenden „Gänge“ (Zahnradübersetzungen) ab. Ein Fahrzeug, das nur über die beiden mittleren Gänge (zwei und drei) verfügt, hat weitaus weniger Variation und Dynamik in seinen Fahreigenschaften als eines mit vier oder mehr Gängen: Es wird sowohl bei steilen Bergtouren als auch beim schnellen Fahren in der Ebene erhebliche Schwierigkeiten haben.
Ähnlich ist es beim Organismus, wenn dessen Regulationsfähigkeit eingeschränkt ist.
Funktioniert dagegen diese Regulationsfähigkeit sehr gut, werden dem Organismus die vielfältigen Interaktionen mit der inneren und äußeren Umwelt erleichtert, und er kann zu jedem Zeitpunkt auf die jeweiligen Situationen richtig eingestellt werden.
Dies gilt sowohl für positive emotionale Zustände wie Freude, Lachen, glücklich sein usw. (hier reagiert der Pulsschlag besonders „dynamisch“) als auch für emotional belastende Situationen wie Angst, Ärger, Kummer, Trauer, Beziehungsprobleme usw. (in diesen Fällen verliert der Pulschlag seine Flexibilität und wird je nach Dauer dieser Zustände immer „starrer“ und unfexibler).
Sowie im emotionalen Bereich verhält es sich auch auf der körperlichen Ebene. Auch hier wird der Pulsschlag unter Belastung starrer und bei Entspannung fexibler.
Menschen, bei denen diese Dynamik und Anpassungsfähigkeit nicht so gut funktioniert, können somit über kurz oder lang Einschränkungen in ihre Vitalität entwickeln.
Die Messung, die wir vornehmen, liefert als Body-Mind Balance und dem Vitalitäts-Index einen sehr guten Hinweis auf die aktuelle Situation. Dabei ist zu beachten, dass jedes Ergebnis natürlich an den jeweiligen Organismus individuell gebunden ist, und nicht mit den Ergebnissen anderer Personen vergleichen werden sollte.
Vergleichen sollte man ausschließlich das erste, zweite, dritte Ergebnis der gleichen Person.
Bei der Messung bestimmen wir die Schwankungen (Dynamik) der Pulsschläge über den zugrunde gelegten Messzeitraum (rd. 6 Minuten). Der Pulsschlag ist im Normalfall demnach nicht gleichmäßig, sondern schwankt in charakteristischer Weise je nach dem, was die aktuelle Situation gerade erfordert. Hierbei kann der Puls unterschiedlich schnell, regelmäßig oder auch vollkommen unregelmäßig schlagen. Dieses Schlagverhalten ist ein Parameter der Funktions- und Regulations-Fähigkeit des Organismus. Das Ergebnis spiegelt die Qualität der Reaktion des Organismus auf physischen und psychischen Stress wider.
Zwischen Pulsschlag und Atmung besteht eine enge Verbindung .Je nach körperlicher und/oder seelischer Anforderung beeinflussen sie sich gegenseitig. Wird die Atmung schneller, erhöht sich automatisch auch die Pulsfrequenz (bei körperlicher Anstrengung ebenso wie bei emotionaler Anspannung). Kehrt wieder Ruhe ein, verlangsamen sich beide wieder. Selbst innerhalb eines einzigen Atemzugs gibt es Unterschiede. Beim Einatmen schlägt der Puls geringfügig schneller und beim Ausatmen verlangsamt er sich wieder. Die Abstände zwischen den einzelnen Pulsschlägen sind also mal länger und mal kürzer, sie variieren. Durch eine bewusste Takt-Atmung lässt sich dieser Effekt sogar bis zu einem gewissen Grade willentlich beeinflussen. Um verlässliche Messergebnisse zu erhalten, sollte deshalb versucht werden immer mit dem gleichen Atemtakt ein und aus zu atmen.
Die Messung reagiert hoch sensibel auf unterschiedlichste Belastungen, insbesondere auf körperliche Anstrengung (körperlicher Stress). Eine erhöhte Pulsfrequenz (Schläge pro Minute) zum Beispiel bei starker sportlicher Aktivität, hat starken Einfluss auf die zu diesem Zeitpunkt vorliegende Regulations-Fähigkeit; sie ist reduziert. Nach der körperlichen Anstrengung bleibt sie noch so lange erniedrigt, bis sich der Körper weitgehend erholt hat. Das kann je nach geleistetem Pensum bis zu 24 Stunden dauern. Sollte sich das Ergebnis dann immer noch nicht normalisiert haben, kann dies auf einen „Überbelastungs-Zustand“ hinweisen. Meist fühlen sich die Betroffenen dann auch müde und ihr Zustand verschlechtert sich bei weiterem Training. Regelmäßige Messungen (etwa alle 8 Wochen) eignen sich deshalb unter anderem auch dazu „Überbelastungs-Zustände“ relativ rasch zu erkennen und ihnen durch Anpassung des Trainingspensums und speziellen Regenerations-Präparaten zu begegnen.
Einseitige Ernährung, Alkohol sowie die Folgen von Nikotin, Bewegungsmangel, schlechtem Schlaf und chronischem Stress wirken sich unmittelbar auf die Tätigkeit das körpereigene Regulations-System aus. Es kommt zu einem Ungleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung. Wird dies nicht ausgeglichen, kann es langfristig sogar zu andauernden Erschöpfungszuständen kommen.
Bereits eine einzige Zigarette ist in der Lage, den Entspannungsnerv über eine halbe Stunde bei seinem Tun zu hemmen. Durch die Zigarette verschiebt sich das gesunde Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung zu Ungunsten der Erholungsfähigkeit. Generell wurde bei Rauchern ein deutlich niedrigeres Aktivitätsniveau des Regulations-Systems festgestellt.
Wird das Rauchen aufgegeben, lassen sich die Werte hingegen wieder deutlich verbessern.
Ähnlich sieht es bei Alkohol aus. Schon mäßiger Konsum hemmt das Regulations-System bei seiner Arbeit. Vor allem der für die Erholung zuständige Anteil dieses Systems wird beeinträchtigt.
Alkohol und Nikotin gaukeln zwar Entspannung vor, taugen aber nicht wirklich dazu. Im Gegenteil, sie hemmen und verhindern den Einstieg in das Erholungsprogramm des Körpers. Sie belasten ihn und bringen ihn um seine Chance, neue Kräfte zu sammeln.
Emotionale Belastungen, definiert als Ereignisse oder Zustände, die uns ständig gedanklich beschäftigen, haben den gleichen Einfluss auf Einschränkungen der Vitalität und Leistungs-fähigkeit wie körperliche Anstrengungen, einseitige Ernährung und Nährstoffmangel.
Demzufolge beeinflussen sie auch im gleichen Maße das Messergebnis. Einen großen Einfluss hat hierbei auch die Qualität des Schlafes. Bei einem erholsamen Schlaf kann der Körper die Regeneration von den Tagesbelastungen herstellen.
Rauben einem die negativen Gedanken den Schlaf, und dieser ist nur sehr flach und oberflächlich, kommt es früher oder später ebenfalls zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit. Alle Maßnahme, die dazu verhelfen, einen erholsamen Schlaf zu haben, leisten somit eine wichtigen Beitrag den Organismus bei der Erhaltung und/oder Ver-besserung der Regulations-Fähigkeit zu unterstützen.
Ja. Insbesondere ist ein Tag-Nacht-Rhythmus zu unterscheiden, wobei tagsüber andere Einflüsse als nachts vorherrschen. Tagsüber brauchen wir genügend Energie um erfolgreich und leicht durch den Tag zu kommen. Nachts brauchen wir einen erholsamen Schlaf, der unseren Körper regeneriert.
Zusätzlich beeinflussen die ständig wiederkehrenden Wochen- und Monats-Rhythmen die jeweilige, aktuelle Tagesform. Aus diesem Grunde sollten Wiederholungsmessungen stets an dem gleichen Wochentag im Monat zur gleichen Uhrzeit und unter den gleichen Bedingungen wie die zuvor durchgeführte Messung erfolgen.
In unseren eigenen Forschungsarbeiten stellten wir fest, dass die Vergleichbarkeit der gewonnenen Puls-Dynamik-Werte aufgrund der unterschiedlichen Genetik zwischen Menschen sehr schwierig ist und keinen großen Sinn ergibt. Menschen mit nahezu gleichen Ausgangssituationen, wie beispielsweise Alter, Geschlecht Beruf, familiäre Situation, Gesundheitsstatus oder Lebensstil, wiesen deutliche Unterschiede bei den Messergebnissen auf. Der genetische Faktor spielt also bei der Analyse der Messergebnisse von einzelnen Menschen eine nicht zu unterschätzende Rolle.’
Darüber hinaus können „schlechte“ Werte ein Hinweis auf z.B. eine beginnende Infektion sein. Aber auch eine unzureichende Regeneration des Körpers nach Überlastungen und unbewusste Stressbelastung kann dazu führen.
Wenn der Pulsschlag zu unregelmäßig ist und keinem geregelten Rhythmus folgt, ist eine Auswertung nicht durchführbar. Ebenso kann ein Ergebnis nicht ermittelt werden, wenn die zu messende Person während der Messung redet, sich bewegt, lacht, hustet, niest oder die Klebe-Elektroden nicht nach Schema angelegt sind oder kein brauchbares Signal liefern.
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